Wie in anderen Gemeinden hatten wir uns langfristig Gedanken gemacht, in welcher Form wir am Heiligabend die Christvespern angesichts der Corona-Pandemie gestalten könnten. Schon Anfang Oktober hat sich der Kirchenvorstand mit dieser Frage beschäftigt. Im November hatten sich dann zwei Vorbereitungsteams für Graupa und Liebethal gebildet und viele Details geplant und ausgeführt. Auch weitere Unterstützung aus den beiden Ortsteilen (Pro-Graupa, Richard-Wagner-Stätten, Jugendgästehaus Liebethal, FFW Liebethal und die Sportgemeinschaft Liebethal) war schon gesichert. Ein Platzkartensystem für den kostenlosen Eintritt war fertig, spezielle Krippenspiele sind geschrieben und mehrfach umgeschrieben worden.
Schließlich wurden für beide Open-Air-Christvespern Hygienekonzepte entwickelt und beim Gesundheitsamt zur Durchführung vorgestellt.
Nach vorbehaltlicher Zusage durch den Gesetzgeber, kam am 15. Dezember die Information, dass ein Gottesdienst oder eine Christvesper auf öffentlichen oder angemieteten Plätzen nach aktueller Lage nicht durchgeführt werden kann.
Die Enttäuschung war erst einmal groß. Beide Vorbereitungsteams haben sich dann, unabhängig voneinander, dafür entschieden, am Heiligabend mit Blick auf die Infektionslage keine Christvespern, sondern jeweils eine „Offene Kirche“ anzubieten. Der Kirchenvorstand hat in einer Video-Konferenz die Situation ebenso beurteilt und dieses Votum durch einen Beschluss übernommen.
So gab es über Stunden die Gelegenheit zu Andacht bei Orgelmusik, zu Stille, Besinnung und Gebet. Die geschmückten Kirchen, die Weihnachtsgeschichte - gedruckt und gelesen - Christbaum, Krippe, alles war da, an diesem anderen und stilleren Weihnachten.
Herzlichen Dank allen, die im Vorfeld und am Heiligabend selbst ihre Zeit, Liebe, Kraft und Ideen für die Gestaltung dieses besonderen Tages eingesetzt haben – auch wenn vieles davon anders wurde als geplant.
Die Botschaft von Weihnachten war zu erleben:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren.“
Pfarrer Burkhard Nitzsche
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