Viele Menschen haben Probleme mit dem Hören. Das betrifft auch unsere Kirchen und Gottesdienste. Sie verstehen rein akustisch das gesprochene oder gesungene Wort nicht oder nur schlecht. Eine Beschallungsanlage mit Lautsprechern löst dieses Problem nicht in jedem Fall. Außerdem gibt es Räume, in denen eine Beschallungsanlage nicht notwendig ist, weil sie dafür noch zu klein sind, wie zum Beispiel die Graupaer Kirche. Damit aber Menschen mit Hörverlust dennoch ohne Einschränkung am Gottesdienst teilnehmen können, haben wir seit dem Kirchweihfest 2021 eine induktive Höranlage eingebaut.
Das gesprochene oder gesungene Wort (Altar, Kanzel, Lesepult, Ansteckmikrofon) oder auch eingespielte Musik wird in einem Mischpult aufbereitet und über eine im Fussboden des Kirchenschiffes verlegte Induktionsschleife drahtlos in Hörgeräte und Cochlea-Implantate übertragen. Das entsprechende Hörgerät muss dazu auf die Stellung “T“ umgeschaltet werden. Der Empfang ist ohne störende Nebengeräusche im gesamten Kirchenschiff möglich. Unsere moderne Anlage hat eine integrierte automatische Verstärkungsregelung („Dynamikkompressor“), so dass auch größere Lautstärkeunterschiede automatisch ausgeglichen werden.
Für Menschen mit Hörverlust, die selbst noch kein Hörgerät tragen, haben wir 4 induktive Empfänger angeschafft, die mit Kopfhörern versehen sind und auch eine eigene Lautstärkereglung besitzen. Sie können für den Gottesdienst beim jeweiligen Kirchner ausgeliehen werden. Ein eigener Kopfhörer ist dabei aus hygienischen Gründen von Vorteil.
Die induktive Höranlage in der Graupaer Kirche wird vollständig durch das Investitionsprogramm Barrierefreies Bauen 2021 „Lieblingsplätze für alle“ des Landkreises Sächsische Schweiz-Ostererzgebirge finanziert. Zur Kostensenkung haben Mitglieder der AG Kirchendach die Verlegung der Induktionsschleife und aller anderen Kabel als Eigenleistung übernommen. Bitte sprechen Sie die Kirchner oder mich an, wenn Sie dazu Fragen haben.
Pfarrer Burkhard Nitzsche