„Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, oh Gott, von dir, wir danken dir dafür.“ Es scheint fast ein wenig aus der Mode gekommen, aber auch heute sprechen viele Christinnen und Christen vor dem Essen ein Tischgebet.
Lebensmittel sind im Überfluss verfügbar, zumindest in unseren Teilen der Welt. Aber das war nicht immer so. Schon zu biblischen Zeiten haben Dürren und Ernteausfälle das Leben der Menschen bedroht. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ - darum bitten wir seit 2000 Jahren im Vaterunser. Und auch heute noch hungern Menschen in vielen Teilen der Welt, der menschengemachte Klimawandel verschlimmert ihre Situation.
„Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle“ ist ein Segen, den Isaak seinem Sohn Jakob zuspricht (1. Mose 27, 28). Er erinnert daran, dass das, was wir zum Leben haben, von Gott kommt. Dafür danken Christinnen und Christen Gott – mit Dankpsalmen, mit Tischgebeten oder mit Erntedankfesten, wie Menschen sie seit Jahrhunderten feiern. Dank bringt Glück und Freude zum Ausdruck, darüber, dass Gott uns mit all dem versorgt, was wir zum Leben brauchen.
Die Bibel erinnert daran, dankbar zu sein. Gegenüber Gott, wie auch gegenüber unseren Mitmenschen. Und sie fordert zugleich dazu auf, Gottes Schöpfung zu bewahren, anstatt sie auszubeuten und zu zerstören. Damit auch zukünftige Generationen ihrer Lebensgrundlage nicht beraubt werden und sie Gott „Danke“ sagen können. Pfarrer Burkhard Nitzsche
Gott, eine Wunderwesen bist du.
Ich schaue die Schöpfung an und meine,
dich selbst darin zu erkennen.
Dort, im Licht und all seinen Farben scheint mir,
seist du, gehüllt in ein Festgewand,
und lädst uns ein,
mit dir das Leben zu feiern.
Himmelblau ist der Teppich,
den du ausrollst, um uns zu empfangen
als deine geehrten Gäste.
Ein schwebendes Haus
baust du aus zarten Schleiern;
Wolken ziehen am Himmel,
als bildeten sie eine Straße zu dir.
Du lässt dich vernehmen:
In der Krone der Kastanie
spielt der Wind ein Lied von dir.
Deine Kraft lässt du erahnen
im Feuer, das lodert und wärmt.
Mit den Wassern des Lebens
füllst du die Erde
und gibst denen, die darauf wohnen,
den Boden als Heimat unter die Füße.
Gott, ein Wunderwesen bist du.
Kein Bild, das dich umfassen könnte.
Höher bist du als unsere Gedanken.
Unendlich groß und uns doch so nah.
Tina Willms nach Psalm 104, 1-6