Macht hoch die Tür, die Tor macht weit

Dieser andere offene Adventskalender an der Kirche Graupa war etwas ganz Besonderes. Vom 1.-23.12. öffnete sich immer ein anderes Kirchenfenster, bei schlechtem Wetter ein Türchen zur Kirche. Jeden Abend war das entsprechende Fenster schon beim Herankommen zu sehen, mit einem leuchtenden Stern oder einer Kerze geschmückt. Nach dem Stundengeläut 19.00 Uhr, läutete die mittlere Glocke uns ein, auf die Überraschung hinter dem Fensterchen. Die herzliche Begrüßung eines der Tagesverantwortlichen (Reinhard, Michael oder Ines) tat gut. Nach dem täglichen gemeinsamen Gesang der ersten Strophe von “Macht hoch die Tür, die Tor macht weit ...” hörten wir ganz oft sehr berührende Geschichten. Meist beschäftigte sie uns noch auf dem Heimweg.

An einem Abend wurde eine geigenspielende Mutter von ihrer Tochter auf der Gitarre begleitet und wir konnten mit Hilfe der Liedermappe in die Lieder einstimmen. Die Posaunen begleiteten uns vom Kirchturm beim Weihnachtsliedersingen vor der Kirchentür. Am 6. Fensterchen hörten wir erstmals Weihnachtslieder von Schalmeien gespielt. Der Strom der Spieler aus der Tür der Sakristei wollte kaum enden. Am 8. Dezember musizierten Kinder mit Geige, Akkordeon und Gitarre. Die Trauerhalle konnte gerade noch alle Zuhörer aufnehmen. Manni Mausohr, die Kirchenfledermaus, toll gespielt von Wera, führte durch den Abend. Ehepaar Seiler hatte an einem anderen Abend ihre Erzgebirgspyramide mitgebracht und erzählte eine anrührende Geschichte vom Holzschnitzer. Ein andermal sang der Richard-Wagner-Chor aus Graupa für uns. Am 12. konnten wir Lieder erraten. Einmal umrahmte der Enkel mit dem Spiel des Saxofons die Geschichten, von Oma und Vater erzählt. Bei schlechtem Wetter wurden wir an verschiedene Orte in der Kirche geführt. Dort wurden uns die Kirchenglocken namentlich vorgestellt, wir durften dem Organisten ganz nah sein beim Spiel, es war fantastisch, Hören und Sehen. Bis unters Kirchdach zum Fledermausrefugium wurden wir geführt zu einer bewegenden Geschichte aus dem Anderen Advent. Jeder Tag war einzigartig schön: ein Flötenchor spielte auf, im Altarraum wurde mit alten Dias das Märchen vom Rumpelstilzchen gezeigt, Kinder sangen gemeinsam, begleitet von ihrer Gitarrenspielenden Lehrerin, an jedem Abend spürte man die Vorfreude der Besucherinnen und Freude der Teilnehmerinnen am Adventskalender. Zum Abschluss jeden Abends sangen wir “Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist”. Nicht nur bei der Musikvorstellung der Kinder am 22. war die Kirche gut besucht!

Am 23. Dezember wurde nach einer Geschichte noch gemeinsam der Weihnachtsbaum mit Sternen und der Friedensbotschaft geschmückt und anschließend bei Punsch und Plätzchen der schönen Abende gedacht.

Wir sind sehr froh, dass wir uns jeden Abend voller Vorfreude auf den Weg zur Kirche gemacht haben. Ein Glück für uns, dass wir es nicht so weit haben. Selbst Regen schreckte nicht ab, wir wurden dann in die Kirche geführt, der Weg mit Kerzen erleuchtet. Heilig Abend konnte kommen und die Kirchentür sich am 24. für die Gemeinde endlich öffnen. Jedes Fensterchen hatte zuvor schon unser

Herz geöffnet. Wir danken allen, die uns diese wunderschönen Abende hin zum Stall geschenkt haben!                                   Familie Herrmann

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